Es gibt
Nachwuchs, sowohl im Haus, als auch im Garten.
Als ich von dem
Cochabambaausflug nach meinem Geburtstag wieder nach El Torno zurückkehrte, kam
ich beinahe zu spät. Den ganzen Tag schon lief meine Gastschwester Bethsi hochschwanger
durchs Haus, weil sie nicht mehr sitzen konnte. Als ich dann von meiner
Nachmittagsschicht in der Bibliothek ins Haus kam, fehlten sie und meine
Gasteltern und Gastbruder Juan sagte mir, dass sie im Krankenhaus sind und
Bethsi seit zehn Minuten Mutter ist.
Überraschenderweise
rief mich GastmutterLourdes nur wenige Minuten später an, ob ich nicht
vorbeikommen wolle, wozu ich natürlich nicht nein sagte. Juan wollte aber seine
neue Nichte nicht sehen und Litzi war noch arbeiten, weshalb ich alleine in die
Klinik ging. Dort lag Bethsi und in ihrem Arm ein klitzekleines Würmchen von
einem Menschen.
Sobald ich dort
war, verabschiedeten sich meine Gasteltern erst einmal, denn Lourdes wollte
unbedingt noch was für Bethsi kochen, denn es machte den Eindruck, dass außer
der medizinischen Versorgung in diesem Krankenhaus nichts beinhaltet ist, denn
auch die Bettlaken hatten sie selbst mitgebracht. So blieb ich also mit der
frischgebackenen Mutter und ihrer ein paar Minuten alten Tochter im Krankenhaus
und rückte ab und an die Decke zurecht, damit Bethsi es so bequem wie möglich
hatte.
Dann kamen
irgendwann noch ein paar der verwandten Nachbarn, die engste Familie blieb aber
aus. Irgendwann kam Lourdes aber wieder und ich verabschiedete mich bis zum
nächsten Tag, weil ich hundemüde war.
Einen Tag später
kamen Bethsi und ihr Baby dann auch nach Hause. Wegen des Kaiserschnitts konnte
Bethsi sich aber kaum ohne Schmerzen bewegen, weshalb immer irgendjemand in
ihrer Rufnähe blieb, falls sie etwas brauchte.
Das ist
inzwischen einen Monat her, Bethsi hat ihre schlanke Figur wieder und ihrer
Tochter geht es gut. Leider hat sie immernoch keinen Namen, weil sich ihre Mama
nicht entscheiden kann.
Doch auch im
Garten wimmelt es inzwischen von Babys. Nicht nur kleine Hühner, sondern auch
tollpatschige Entlein tapsen eilig hinter ihren Müttern her. Ein
herzallerliebster Anblick, vor allem bei den kleinen Entchen, die manchmal über
ihre zu großen Füße stolpern. Die Kleinen kriegen immer extra Futter, weil die
Maiskörner ja viel zu groß für sie sind.
Die erste
Generation des Nachwuchses ist inzwischen schon sehr groß geworden und läuft
allein durch den Garten. Auf die Hilfe ihrer Mütter sind sie schon nicht mehr
angewiesen, aber mit den beiden alten Enterichen haben sie zu kämpfen, denn die
hacken ziemlich auf den Jungen herum, sodass einige auf dem Rücken kaum noch
Federn übrig haben.
Liebe Grüße aus
dem Haus voll von tierischem und menschlichen Nachwuchs
Lisi
P.S.: Fotos folgen