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Hinter mit der Abgrund |
Das Leben hier in Santa Cruz geht weiter. Da es mit dem Internet hier nicht so einfach ist, weiß ich nie, wann ich das nächste Mal Zeit habe etwas zu schreiben, aber hier kommt erstmal meine nächste Meldung.
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Kerzen zur Marienhuldigung |
Letzte Woche wurde ich spontan auf einen Geburtstag eines Padres eingeladen, der in einer Gemeinde von Santa Cruz arbeitet und somit dann auch übergeordnet für mich zuständig ist. Am Ende eines jeden Monats gibt es dann auch ein Treffen von der Hermandad hier in Santa Cruz, zu denen ich dann eingeladen werde. Ich habe Pfarrer aus Bolivien, Japan und Korea kennen gelernt, die ausnahmslos gut drauf waren und sich tierisch gefreut haben. Da wir mit unserer Gastfamilie aber in einer unsicheren Gegend leben, wurde ich um zehn wieder mit dem Taxi abgeholt. Nach bolivianischer Zeit kamen da aber erst die ersten Gäste, außer den überpünktlichen Deutschen. Demnach habe ich nur mitbekommen, wie das Schwein (es war noch deutlich zu erkennen) angeschnitten und verteilt wurde. Ich habe mich höflich drücken können.
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In den Bergen |
Auf dem Rückweg schimmerte der Himmel giftig gelbgrau, was von den Feuern stammt, die abends in der ganzen Stadt entfacht werden um den Müll zu verbrennen, denn eine wirkliche Müllabfuhr gibt es in den wenigsten Vierteln.
Am Wochenende haben wir Santa Cruz mit den anderen Freiwilligen und der Gastfamilie von Christopher verlassen und sind nach Samaipata gefahren. Wir waren zehn Leute und passten demnach wirklich locker in den Bus mit acht Sitzen. Mit Poschmerzen und völlig verschwitzt kamen wir nach einigen Stunden Fahrt durch atemberaubende Berketten, die mich für alle Unanehmlichkeiten entschädigten, an den Inka-Ruinen von Samaipata an. Ein Guide, der wirklich miserabel Englisch sprach, führte uns dann einmal komplett an den Ruinen entlang, die schon mehrere tausend Jahre alt und trotzdem noch deutlich zu erkennen sind. Es war sehr interessant zu hören, was sich die Erbauer bei dem exakten Aufbau nach den Himmelsrichtungen gedacht haben.
Dort habe ich auch gemerkt, dass ein paar Höhenmeter mehr, die Vegetation komplett verändern, die Temperatur jedoch beinahe gleich blieb, denn wirklich kühler war es auch in den Bergen nicht.
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Die Inka-Ruinen von Samaipata |
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Unser kleines Wochenenddomizil |
Nach einem kurzen Mittagessen-Stop in der Stadt Samaipata, ging es dann über die Huckelpiste weiter zu den Cuevas. Christophers Gastfamilie hatte ein kleines Häuschen gemietet, von dem aus wir nur drei Minuten Fußweg bis zu den ersten Wasserfällen hatten. Ich habe dort das erste Mal in meinem Leben echte Wasserfälle gesehen und es war wirklich wunderschön. Die ersten waren sehr klein, aber ein Stück weiter fielen sie mindestens 15 Meter in die Tiefe und wir konnten, wie man es bei der Hitze eigentlich dauerhaft tun sollte, endlich schwimmen gehen. Ein bisschen sportliche Betätigung konnten wir dann beim Volleyball finden, am Sonntag dann auch wir Freiwilligen gegen eine Gruppe Bolivianer, die sich dazu gesellt hatten.
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Die ersten Wasserfälle meines Lebens! |
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Faulenzen in der Hängematte vor den Berggipfeln |
In der Nacht haben Chris, Lissy, Sven, Sophia und ich dann noch einen nächtlichen Ausflug an die Wasserfälle gemacht und den wunderschönen Sternenhimmel beobachtet und sogar einige Sternschnuppen gesehen. Außer dass der Mond hier irgendwie falsch herum hängt, sieht der Himmel aus, wie in Deutschland.
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Duschen unter den Wasserfällen |
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Wir Freiwilligen vor den Ruinen |
Die Rückfahrt am Sonntag war noch abenteuerlicher als die Hinfahrt, denn der Busfahrer kam überhaupt nicht bei uns an. Ein anderer Fahrer sagte uns, dass er einen Unfall gehabt hätte und nicht kommen könne, ein anderer Bus sei aber natürlich auch nicht unterwegs. Da standen wir dann also mit unserem Gepäck und hatten Glück, dass Verwandte von Christophers Gastfamilie noch nachgekommen waren und zwei Autos dabei hatten. Deshalb hieß es dann Rucksäcke möglichst fest aufs Dach geschnürt und mit sechs Leuten in den Viersitzer von einem Cousin mit samt seiner Freundin. Mit Lissys Gitarre im Nacken und meinen Beinen als Rückenlehne für den dritten Platz in der vorderen Reihe gings also wieder zurück. Entschädigung für diese Fahrt war diesmal die Musik für mich, denn die beiden waren die ersten Rocker, denen ich hier begegnet bin und besaßen neben Ohrringen der Toten Hosen auch noch Musik von Rammstein und wunderten sich, als die anderen im Auto sagten, dass sie Rammstein nicht gerne hören, mich mal ausgenommen. In Bolivien hört das wahrscheinlich jeder Rocker, so wie es sich anhörte.
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Ein gemütliches Plätzchen |
Als wir endlich in Santa Cruz ankamen, waren wir alle tierisch müde und duschbedürftig. Julia und ich waren nur froh, als wir endlich in unseren Betten lagen, denn am nächsten Tag ging ja der Sprachkurs weiter. Der läuft momentan wirklich gut und macht mir viel Spaß. Profesor José ist sehr nett und lustig und ich lerne ziemlich viel dazu.
Das war es auch erstmal wieder von mir
Bis bald
Lisi
Cool lisi ich will auch an die Wasserfälle das sieht spitze aus. Vllt komme ich dich ja doch besuchen muss nur 3 monate nichts essen und ich kann rüber kommen. HMmmmmmmmmmmmmmmm. Na ja hauptsache der erste Kulturshock ist vorbei und ihr habt auch mal Richtig spaß.
AntwortenLöschenIch komm dann im Koffer mit.
AntwortenLöschenSonst dürfte ich fast 10 Monate nichts essen...das schaff ich niemals^^
Vorsicjt...nach Kulturschock kam doch, dass man leichtsinnig wird oder?
Aber wenn man mit dem Radio Taxi fährt kann ja kaum was passieren!