Anlass ist der hiesige Día del Estudiante (Tag des Schülers). Von diesen Tagen gibt es hier einige mehr als in Deutschland und sie werden auch ganz anders gefeiert, denn am Tag des Schülers, basteln die Lehrer für all ihre Schüler ein kleines Prӓsent. Da meine Gastschwester Litzi vormittags als Lehrerin arbeitet, hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht für ihre rund 400 Schüler und ihre Firmgruppenjugendlichen je ein Geschenk zu basteln. Sind also ganz schön viele Geschenke.
Ahnungslos, weil ich nicht alles verstanden habe, fing ich schon am letzten Montag in der Bibliothek an ihre Vorlagen auf Moosgummi auszuschneiden, bis mir die Finger wehtaten. Und am Dienstag hieß es dann Endspurt, denn Mittwoch war der große Tag, was mir vorher nicht so richtig bewusst war, weil ich es hier mit den Daten nicht so habe. Meine Gastnichte (Alejandra, 19 Jahre alt, super nett) hat noch fleißig beim Ausschneiden geholfen, wӓhrend Litzi und ich schon anfingen das Moosgummi auf Schaschlikspieße zu drapieren, damit sie wie Blumen aussahen. 400 von den Blumen wӓren ja noch machbar gewesen, aber eine einzelne Blume sieht natürlich blöd aus, also sollten es für jeden Schüler drei Blumen werden. Hieß also: mit den ganzen schon fertigen und den viel mehr noch nicht fertigen Blumen nach Hause und weiterbasteln.
Doch die drei Blumen mussten natürlich noch hübsch zusammengefasst werden. Also sollten sie in einem kleinen Plastikschӓlchen mit Gips (oder irgendwas ӓhnlichem) befestigt werden, noch eine Schleife drum und ein Schildchen mit der Aufschrift „Para ti, feliz Día del Estudiante. Atte. Prof. Litzi y Elisabeth 21/09/11“ Also, richtig viel Arbeit, dafür, dass es schon zehn Uhr abends war. Die Gestaltung der Schilder stellte sich auch als echte Herausforderung raus, weil Litzi wenig Ahnung von Computern zu haben scheint und ich leider nur Spanisch verstanden habe. Aber wegen der knappen Zeit, macht man sich hier keineswegs verrückt, sondern geht trotzdem alles mit einer Ruhe an, die ich kaum nachvollziehen konnte. Wӓhrend ich mir die Finger an den rauhen Spießen wundarbeitete, musste Litzi erstmal ein Nickerchen machen, weil sie schließlich den ganzen Tag gearbeitet hatte und zurecht ziemlich müde war. Dann gingen mir irgendwann die Spieße aus und es blieben noch einige Blumenvorlagen übrig, aber ich bin dann einfach zum Ausschneiden der 400 Schilder übergegangen.
Kurz bevor ich damit fertig wurde, wachte Litzi auf und meinte, dass ich auf jeden Fall ins Bett gehen sollte und sie den Rest machen würde. Inzwischen war auch ich reichlich müde, also schnippelte ich noch die restlichen Schilder, aber als ich gehen wollte, war Litzi schon wieder eingeschlafen und zwar diesmal so fest, dass ich sie nicht wecken konnte. Also bin ich dann um zwei Uhr morgens ins Bett gegangen.
Fertig geworden ist Litzi in der Nacht nicht mehr, also haben wir einfach am Mittwoch in der Bibliothek noch weitergebastelt. Es waren doch noch mehr als ein „paar“ Vorlagen übrig, also habe ich noch rund 400 Blumen gebastelt, meine Finger haben glaube ich langsam eine Hornhaut...und Litzi hat nochmal neue Vorlagen auf Glitzerpapier gemalt und dann hatten wir am Ende rund 60 kleine Toepfchen mit je drei Blumen und einem kleinen Schildchen und noch einen grossen Haufen einzelner Blumen, an die jeweils noch ein Schild und eine Schleife kommen sollte. Aber um elf Uhr abends sind wir dann doch erstmal von der Bilbiothek aus nach Hause gegangen.
Liebe Grüße aus der Bastelstube
Lisi
Niente Stress...oder wie war das?
AntwortenLöschenLustig und immer dran denken du bist nicht in Deutschland da hätte das schon 3tage vorher fertig sein müssen.
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